Man muss schon eine Weile in den Spielplänen der vergangenen Jahre blättern, um einen Sieg des VfB Stuttgart beim SSV Ulm zu finden. Am 8.Juli 2018 gab es mal ein 2:1 ansonsten sieht die Auswärtsbilanz in den letzten zwölf Jahren ziemlich düster aus: 4 Punkte bei einem Torverhältnis von 4:16. Am letzten Samstag standen die Vorzeichen jedoch wesentlich besser für die Jungs mit dem roten Brustring. Als ungeschlagener Tabellenführer und mit dem Rückenwind aus dem hart erkämpften Derbysieg gegen die Karlsruher am vorangegangenen Wochenende, wollte man in der Friedrichsau endlich mal wieder etwas Zählbares mitnehmen.
Im Vergleich zur Vorwoche ersetzte Knut Schulze Neuhoff den zuletzt bärenstarken Abwehrchef Kilian Briese. Zudem erhielt Dennis Berrer nach seiner langwierigen Verletzung während der Feldvorrunde eine Bewährungschance zwischen den Pfosten.
Die Ulmer begannen abwartend und wollten aus einer dicht gestaffelten Deckung heraus das Ballbesitzspiel der Stuttgarter gar nicht erst zur Entfaltung kommen lassen. Die Stuttgarter kombinierten sich zunächst recht gefällig immer wieder in das gegnerische Viertel, ohne dabei wirklich Torgefahr auszustrahlen. Anders die Gastgeber, die sich mit vielen Flankenläufen immer wieder Überzahlsituationen im Kreis erarbeiteten und insbesondere durch eine Fülle von kurzen Ecken zu besten Torgelegenheiten kamen - ohne diese effektiv nutzen zu können. Wieder einmal war es eine kurze Ecke, die den Spielverlauf bis dato etwas auf den Kopf stellte. Nach einem Schuss von Kapitän Fabian von Karstedt klärte der Ulmer Abwehrspieler regelwidrig auf der Linie. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Routinier Carsten Thorwart zwar etwas unplatziert, aber hart zur 1:0 Führung.
Im zweiten Viertel zeigte der VfB Stuttgart mehr von seinem Offensivhockey. Insbesondere der flinke Danstone Barry stellte die Hintermannschaft der Münsterstädter immer wieder vor große Herausforderungen. In dieser Phase war es vor allem dem starken Torhüter der Gastgeber zu verdanken, dass die Stuttgarter ihre Führung nicht weiter ausbauen konnten. Doch steter Tropfen höhlt den Stein, sodass der kenianische Nationalspieler nach einem schönen Solo von der rechten Seite doch das 2:0 markierte. Selbst die Unterzahl durch die gelbe Karte nach einem taktischen Foul von Laurin Süssmuth kurz vor der Pause änderte nichts an der Überlegenheit des VfB.
Nach dem Pausentee drückten die Ulmer die Gäste immer wieder tief in deren eigene Hälfte und die Befreiungsversuche der Stuttgarter mündeten meist in hektischen Ballverlusten. Nach einer Flanke aus dem Halbfeld war es schließlich der Ulmer Kapitän Johannes Liessem, der sich geschickt um Werner Radtke herumwand und mit einem wuchtigen Kurzgriffschlag auf 1:2 verkürzte. In der Folge entwickelte sich ein zerfahrenes Spiel auf Augenhöhe mit einfachen Fehlern auf beiden Seiten und vielen unnötigen kleineren Fouls. Die gefährlicheren Szenen in dieser Phase spielten sich jedoch ein ums andere Mal im Schusskreis von Dennis Berrer ab, jedoch ohne dass dieser sein Können unter Beweis stellen musste.
Nach einem schönen Konter über Wirbelwind Barry und einer punktgenauen Flanke von Alessio Gualtieri war es schließlich mal wieder der Topscorer Dominik Hahn, der mit einem Sliding Stecher am langen Pfosten sehenswert zum 3:1 treffen konnte. Nach der Wiederherstellung des alten Abstandes spielten die Stuttgarter das Spiel sauber zu Ende und profitierten sicherlich aus dem gewonnenen Selbstvertrauen und der langjährigen Oberliga Erfahrung der Schlüsselspieler im Kader von Markus Kaupp.
Zum Abschluss des verlängerten Wochenendes steht in dieser Woche am Sonntag um 13:00 Uhr ein Heimspiel gegen die Bundesligareserve des HC Ludwigsburg an. Die Jungs vom Fuchshof verloren am vergangenen Wochenende knapp mit 2:3 gegen den Tabellenzweiten aus Bietigheim.
Es spielten:
Dennis Berrer (TW) – Robin Rösslein, Fabian von Karstedt ©, Knut Schulze Neuhoff, Werner Radtke, Jan-Luca Ingerl – Jonas Tischer, Willis Okeyo, Björn Müller-Eising, Carsten Thorwart (1), Tom Ziller – Stefan Haller, Dominik Hahn (1), Laurin Süssmuth, Alessio Gualtieri, Danstone Barry (1)