Derbysieg unter Flutlicht
Hockeyspieler des VfB Stuttgart gewinnen beim Stadtrivalen Kickers III mit 3:0
Laue Temperaturen, untergehende Sonne, guter Rasen, Flutlicht - ein perfekter Abend für ein Stadtderby in der 1. Verbandsliga. Im Schatten des Fernsehturms sollte nach dem überzeugenden Auftritt am Wochenende der nächste Sieg für die Männer des VfB Stuttgart gegen den HTC Stuttgarter Kickers III her, was auch mit 3:0 gelang.
Der VfB begann etwas verhalten und der Arbeitsalltag steckte wohl noch in einigen Köpfen. Anders wären die vielen Ungenauigkeiten im Spielaufbau und die leichten Ballverluste im Mittelfeld kaum zu erklären. Gegen eine sehr erfahrene Ki-ckers-Mannschaft fand das junge VfB- Team, bei dem Spielertrainer Fabian von Karstedt nach Verletzung wieder in der Startelf stand, nur schwer in die Partie. Die ersten Möglichkeiten gehörten daher auch den Gastgebern. Doch der aufmerksame Keeper Dennis Berrer koordinierte die Defensive mit lauten Ansagen gekonnt und war auch bei den ersten Abschlüssen des HTC auf dem Posten. In der Folge fand der VfB besser ins Spiel und hatte durch Ex-Kickers Spieler Till Sonntag die erste Chance. Es fehlten am Ende aber Zentimeter für die Führung. Auch ein paar Minuten später hatte Kapitän Werner Radtke nur wenig Glück, als er eine Direktabnahme zwar durch die Beine des Torhüters, jedoch nicht über die Linie drücken konnte. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit etwas mehr Spielanteilen für den VfB. Die Mannschaft des HTC-Trainers Sasha Reinelt beschränkte sich auf Konter und lange Bälle. Vor allem Unzulänglichkeiten im Aufbau des VfB und einige Einzelaktionen brachten das letzte Viertel in Gefahr, jedoch ohne dass zwingende Chancen erspielt wurden. So stand es zur Pause folgerichtig 0:0.
In Hälfte zwei ein ähnliches Bild: ein ständiges Hin und Her ohne zwingende Abschlüsse. Waren die Außen in der ersten Hälfte noch völlig verwaist geblieben, nutzte der VfB nun dieses Mittel, um gefährlich vor das Gehäuse zu kommen. Aus einem solchen Spielzug sollte auch das erste Tor fallen. Nach einem langen Ball von Laurin Süßmuth auf der linken Seite drang Kapitän Radtke in den Kreis ein. Parierte der Keeper noch den ersten Schuss gekonnt, war er bei einer hoppelnden Argentinischen Rückhand von Felix Kaerger geschlagen. Auch das zweite Tor war eine Willensleistung mit etwas Glück für die Cannstatter. Tobias Krähling setzte sich halb rechts gut durch, traf den Ball mit der Rückhand nicht optimal, doch durch den Fuß des Kickers Verteidigers flog der abgefälschte Ball über den Torhüter hinweg - als Bogenlampe - zum 2:0 ins Tor. Der VfB verwaltete durch längere Ballstafetten die Führung. Letztlich war es VfB-Stürmer Carsten Thorwart, der nach einem Ballgewinn des kenianischen Nationalspielers Willis Okoye überlegt aus halbrechter Position zum 3:0-Endstand einschob. Schlussendlich setzte sich der VfB mit einer konzentrierten und reifen Leistung gegen den Stadtrivalen durch und darf weiter vom Aufstieg träumen.
Cannstatter Zeitung, 25.05.2019
Thomas Reinmüller