Herren II: Gekämpft, gewonnen und ganz viel gemeinsam gemeistert

Der VfB Stuttgart II schlägt in der Verbandsliga den SSV Ulm II mit 6:1 (4:1).
Spiele gegen den SSV Ulm II waren regelmäßig sehr umkämpfte und spannende Partien. In der vergangenen Hallensaison dominierten die Ulmer zwar das Spiel, der VfB siegte jedoch 2:0 durch Megaeffizienz im Angriff und einem bärenstarken Hendrik Niemax im Tor. 2017/2018 wurde der VfB auf dem Feld mit 0:7 und 0:4 noch abgefertigt, jetzt steht man sich in der 3. Verbandsliga wieder an einem kühlen Herbsttag gegenüber.
Der SSV Ulm startete mit einer kompakten Abwehr und mit einer Riesenchance in der 4. Spielminute, wo ein Ball wuchtig von außen in den Schusskreis geschlagen wurde und der Abschluss rechts am Tor vorbei ging. Hervorragend klappte dafür, besonders im Mittelfeld gegen die Ulmer zu pressen. Immer wieder hatten die Stuttgarter eine Überzahl in der Mitte des Feldes und führten so mehr Zweikämpfe. Nicht die jeweils individuelle technische Fähigkeit des VfB war entscheidend, sondern einfach die Häufigkeit, mit der zwangsläufig nach jedem zweiten oder dritten Spieler ein technischer Fehler provoziert wurde. In der 7. Minute konnten die Stuttgarter mit ihren Ballgewinnen gefährlich werden. Maxime Menke ließ mit einem einfachen Rückhandzieher zwei Ulmer ins Leere springen, steckte den Ball zu Lauri Reinmüller in den Schusskreis und nach einer Drehung hatte Levi Gläsle die beiden ersten Abschlüsse für den VfB aus spitzem Winkel. Auch direkt danach gab es ähnliche Situationen, wo die Hauptstadtschwaben schnell den Ball in den Schusskreis brachten, dann aber zu häufig zu spitz auf das Tor schossen. Bei einer Wiederholungsecke in der 9. Minute wurde ein Schuss auf der Linie mit Schläger und Fuß gestoppt, Florian Wondratschek traf zwar den Abpraller, jedoch gab es den Siebenmeter. Diesen verwandelte der neue Damen II-Trainer Maxi Kinzler mit einem halbhohen harten Schlenzer. Weitere Chancen erarbeiteten sich die Stuttgarter über die Außen, der letzte Pass fand jedoch nicht seinen Mann. In der 13. Minute holte Linksverteidiger Aurel Arriaga ab der Mittellinie zum Solo aus und passte im Schusskreis im richtigen Moment zu Levi Gläsle, der nur per Stockfoul am Schuss gehindert werden konnte. Steven Krietsch brachte die kurze Ecke dieses Mal auf Adrian Zürn, der den Ball in die linke obere Ecke schlenzte zum 2:0. Auch im zweiten Viertel waren die Stuttgarter die Mannschaft, die mehr Zweikämpfe führte und dadurch zu mehr Ballgewinnen kam. In der 20. Minute schnappte sich wieder Maxime Menke den Ball und schob ihn auf den rechten Stürmer Tom Ziller, der den Ball eigentlich perfekt auf Till Kappelt passte, bis ein Ulmer mit der argentinischen Rückhand den Ball selbst ins Tor beförderte. Direkt darauf bekamen die Stuttgarter über einen Doppelpass bei einer langen Ecke den Anschlusstreffer, stellten aber vor der Pause wieder auf 4:1 durch eine Eckenablage auf Maxime Menke.
In der zweiten Hälfte schoben die Ulmer etwas höher an und konnten sich zunächst gut im VfB-Drittel festsetzen, Torhüter Lukas Rottenburger klärte zwei brandgefährliche Abschlüsse. Danach nahmen Lars Meijerink und Finn Tryggvason dem linken SSV-Verteidiger listig den Ball ab, spielten Lauri Reinmüller frei, der auf der Grundlinie zum freien Julian Berkmann passte, der zum 5:1 in die linke untere Ende per Schrubber vollendete. Vielleicht hätte der VfB hier direkt danach wieder nachlegen müssen, weil zu diesem Zeitpunkt die Manndeckung deutlich schlechter war als zu Beginn des Spiels, abermals wurden jedoch zwei Hochkaräter liegen gelassen. Im letzten Viertel profitierten die Cannstatter Jungs durch gutes Defensivverhalten, da Steven Krietsch und Finn Moll vor der Abwehr die Ulmer Angriffsbemühungen vor ihrem Kreis wegverteidigten. Die tiefstehenden Stuttgarter konnten noch den ein oder anderen Konter starten, überließen den Ballbesitz allerdings kräfteschonend weitgehend den Ulmer Spatzen. Justus Blönnigen konnte im linken Mittelfeld am Ende schön die Bälle in den Lauf bringen, sodass in der 55. Minute Finn Moll im Angelo Stiller-Manier bis zur Grundlinie durchbrach und von dort in einer Zwei-gegen-Sieben-Unterzahl nur über einen Fuß gestoppt werden konnte. Die anschließende kurze Ecke brachte Adrian Zürn gekonnt rechts mit einem Flachschlenzer im Tor unter. Mit 6:1 feiern die Stuttgarter ihren allerersten Saisonsieg und können gerade mit ihrem fleißigen Kampf im Mittelfeld und der Chancenauswertung bei Ecken zufrieden sein.
Für den VfB spielten:
Lukas Rottenburger (TW), Steven Krietsch, Maxi Kinzler (1), Adrian Zürn (2), Florian Wondratschek, Lauri Reinmüller, Finn Moll, Tom Ziller (1), Julian Berkmann (1), Maxime Menke (1), Aurel Arriaga, Finn Tryggvason, Justus Blönnigen, Lars Meijerink, Lauri Reinmüller, Levi Gläsle, Till Kappelt