Herren II verlieren trotz engagierten Vierteln

Die zweiten Herren des VfB Stuttgart mussten sich zuhause gegen den HC Tübingen 0:2 (0:0) geschlagen geben. Insgesamt begann die Partie um 16:30 Uhr bei Sommer-Temperaturen ausgewogen. Die Tübinger hatten gegen die Hauptstädter im Hinspiel nur einen Punkt geholt und sind als Mitaufsteiger immer noch in der Abstiegszone, in der auch der VfB steckt. In der zweiten Minute erhielt der HC direkt eine umstrittene kurze Ecke nach einem Zweikampf von Sebastian Heck wenige Meter vor der Eckfahne zugesprochen, was ihnen fast einen Auftakt nach Maß bescherte. Ihre hauptsächliche Eckenvariante ist, dass der Schütze den Ball nach einem angetäuschten Schuss und Rückhandzieher steil nach rechts vor das Tor bringt. Das erste Mal rutschte der entsprechende Spieler daneben. Im Gegensatz zum Villingen-Spiel agierten die Stuttgarter im Aufbauspiel cleverer. Mit guten Schlägen mit direkter Weiterleitung fanden die Bälle ihre Stürmer und der VfB vergab im ersten Viertel auch eine kurze Ecke. Im zweiten Viertel drängte der VfB wieder etwas stärker an. Die größte Chance hatten die Gastgeber bei einem Konter über die rechte Seite, wo ein durchgesteckter Ball von Moritz Streule Florian Wondratschek fand, der von außen einen Flachschlag vors Tor schoss. Der herauseilende Torwart hechte den Ball nach vorn direkt zu einem Stuttgarter heraus, der den Ball leider nicht verwandeln konnte. Eckentechnisch traf der HC im zweiten Viertel bei ihrer Ablage nur den Kopf von Steven Krietsch, die zwei VfB-Ecken versandeten durch Stoppfehler. 30 Sekunden vor dem Ende der ersten Hälfte verpassten die Stuttgarter bei eigenem Abschlag die Riesenchance, eine gravierende Deckungspanne beim Wechsel der Tübinger auszunutzen. Sechs VfBler standen auf der rechten Seite frei zum Konter, inkl. zwei Stürmer im Kreis. So blieb es beim 0:0.

In der zweiten Hälfte zeigten sich beide Mannschaften weiterhin engagiert, obwohl sich das Spielgeschehen eher ins Mittelfeld verlagerte. Auch wenn es sich um eine umkämpfte und offene Partie mit Sechs-Punkte-Spielcharakter handelte, blieben beide württembergische Teams fair zueinander. Als Tübingen einmal den Kreis erreichte, holten sie wieder eine Ecke heraus, die sie diesmal statt einer Ablage direkt unten rechts verwandelten. Doch die Stuttgarter gaben nicht auf: So marschierte Levi Gläsle postwendend durch und war dabei, den Ball auf Sven Thomas und Marius Gschwendter durchzustechen. Kurz vor dem Kreis wurde der pfeilschnelle Cannstatter im letzten Moment per Stockfoul gestoppt, das nur für einen Freischlag reichte. Trotzdem konnten sich die Stuttgarter vorne noch Festspielen und hatten wieder zwei gute Torabschlüsse, die der HC-Torhüter einmal mehr nach rechts verteidigte. Kurz vor der Viertelpause schaltete der VfB ab, da sie sich um wenige Sekunden vertaten, sodass die Tübinger eine Sekunde vor Schluss den Ball tatsächlich nochmal in der Kreis buxierten und ein Stürmer den Ball bloß nicht zur Vorentscheidung traf. Im letzten Viertel kreierte der VfB nochmal selbst Möglichkeiten und spielte offener und offensiver. Tatsächlich schafften es die Jungs aus Cannstatt, mehr Bälle bereits im Angriffsdrittel abzufangen, und kombinierten sich mit Nils Kegler und Abwehr-Chef Finn Moll paarmal in den Kreis. Und es waren wieder zwei Ecken, die der VfB an diesem Tag nicht aufs Tor bringen konnte, weil die gelbe Fußballstrafraumlinie als Ballschanze fungierte und so die fälligen Ecken versprangen. Wenige Minuten vor Abpfiff kassierte der VfB über eine Seitenflanke durch den Kreis ein schönes Tor aus der Luft. Weil der VfB seine letzte Chancen ebenfalls nicht nutzten konnte, war das 0:2 schließlich Endresultat, mit dem die Stuttgarter eher unzufrieden sind, aber eine Leistungssteigerung im Vergleich zur Vorwoche erkennbar war.

Hinten von links:
Sebastian Heck, Levi Gläsle, Florian Wondratschek, Maximilian Kinzler, Sven Thomas, Marius Gschwendtner, Gustav Wolf, Tom Reinmüller

Vorne von links:
Lukas Rottenburger (TW), Adrian Zürn, Finn Moll, Steven Krietsch, Nils Kegler, Johannes Schreiner, Moritz Streule, Christian Enderle