Herren III mit Last-Minute-Ausgleich & umjubeltem Sieg
Wenn man über die Leistung des VfB Stuttgart spricht, wird häufig Sportarten-unabhängig der Erfolg am Abschneiden der ersten Mannschaften gemessen. Vielleicht fehlt die öffentliche Wahrnehmung, da nicht eine Stuttgarter Zeitung über den breit aufgestellten Unterbau des VfB mehr berichtet. Aus diesem Grund soll in diesem Bericht von einer VfB-Erfolgsgeschichte erzählt werden, die viele noch nicht kannten. Vor zehn Jahren in der Saison 2013/2014 begannen die dritten Herren des VfB in der damals 6. Verbandsliga Hockey zu spielen. Die Mannschaft entwickelte und entwickelte sich dank der Unterstützung von vielen Jugendspielern und VfB-Legendenspieler zu einer gestandenen Mannschaft, die in der vorletzten Saison den Aufstieg in die 4. Verbandsliga geschafft hat. Nur einmal spielte der VfB in den letzten 20 Jahren zuvor in dieser Liga, wo man 2009/2010 direkt wieder abstieg. 2024 sicherte der VfB Stuttgart mit sieben Punkten den Ligaverbleib und tritt daher erneut in der 4. Verbandsliga an – ein großartiger Erfolg. Und gerade bei diesem 1.Herren III-Heimspieltag in der Halle Neugereut gab es für den VfB Stuttgart gleich zwei enorm wichtige Spiele gegen Gegner, bei dem es um viel ging.
Im ersten Spiel trat man auf die Zweite des FT Freiburg, die offensiv gut aufgestellt waren. Zunächst überließen die Hausherren den Badenern das Aufbauspiel, die zu Beginn noch nicht viel in den Schusskreis brachten. Der VfB hielt defensiv gut dagegen, besonders weil Levi Gläsle als Mittelmann nichts durchließ. In der 10. Minute wurden die Württemberger eiskalt zum 0:1 ausgekontert. Mit dem zweiten richtigen Torschuss links unten in die Ecke konnte der VfB mit Florian Wondratschek schon in der 15. Minute ausgleichen. Jedoch dominierten die Freiburger bis zur Pause und verwandelten zweimal noch bis zur Halbzeit. Deutlich offensiver gestalteten die Cannstatter Jungs dann die Partie und konnten mit einer höheren Risikobereitschaft schon vorne die Bälle abfangen. Gegen die südbadische Würfeldeckung versuchte Stuttgart Schnittstellen zu finden. Eine Traumpasskombination über David Kaps gelangte zu Markus Hager, der das 2:3-Anschlusstor schoss. Weil in der Abwehr Andreas Höschele, sowie der bald nach Kanada gehende Torhüter Christopher Tietze stark hielten, und auch gemeinsam in Unterzahl mehrere Gegenkonter verhinderten, erkämpfte der VfB vorne zahlreiche Chancen und vergab dazu noch zwei Ecken. Gerade 70 Sekunden vor dem Ende wurde vom Freiburger Keeper ein Flachschlenzer geradeso mit dem Schläger über die Latte geklärt. Über rechts baute man die lange Ecke auf, wo Florian Wondratschek im Schusskreis zum am 7m-stehenden Maximilian Kinzler abgab, der in der allerletzten Spielminute zum 3:3 traf. Mit seinen Mannschaftskollegen schrien sich die Stuttgarter die Kehle heraus. Eine Schlussparade von Christopher Tietze sorgte für den wichtigen Punktgewinn, der sich wie ein Sieg anfühlte.
Gegen den Heidenheimer SB hatten einige VfBler sowohl beim letzten Vorbereitungsturnier als auch im Vorjahr gespielt, beide Spiele gingen 1:5 verloren. Statistischer Funfact: In den letzten 10 Jahren gab es gegen Heidenheims Erste nur einen einzigen Sieg des VfB in der Halle. Am 2. Dezember 2018 gewannen noch die ersten VfB-Herren mit 8:6 in der 1. Verbandsliga. Die Heidenheimer waren heute nur zu siebt angereist und hatten bereits das erste Spiel in den Knochen, weswegen man darauf hoffte, bei deutlich mehr Auswechslern den ersten Saisonsieg einzufahren. Wie schon in der Vergangenheit stand der Ostalbverein tief in der eigenen Hälfte mit einem sehr defensiven Fünferwürfel und gestandenen stockstarken Spieler. Immer wieder gelang es ihnen, hohe Ballbesitzphasen der Stuttgarter zu verhindern und konnten selber gefährliche Konter fahren. Ein Tor der Gäste wurde zurückgenommen, da der Nachschuss geschlagen war, die Gäste spielten in der ersten Hälfte auf Augenhöhe mit. Obwohl es einige knifflige Aktionen im Schusskreis der Heidenheimer gab, konnte der VfB keine Abschlüsse herausspielen. Erst wenige Minuten vor der Halbzeit tauchte Florian Wondratschek in der rechten Ecke auf und tunnelte aus spitzem Winkel den Keeper zum 1:0. Eine Drangphase der Heidenheimer wurde bis zur Halbzeit unterbunden, weil gerade in der Schlussphase Stuttgarts Stürmer Tom Reinmüller und Christian Schneefuß erfolgreich zurück arbeiteten. In der zweiten Hälfte schwanden die Kräfte auf beiden Seiten und man bekam dafür offenes Tempogegenstoß-Hockey zu sehen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, wobei die Roten auch Hochkaräter liegen ließen. In der 29. Minute konnte dann Maxi Kinzler einen starken Pass vors Tor bringen, der über einen Flachstecher der Hauptstadtschwaben zum am Pfosten lauernden Fabian Gurrath verlängert wurde, der das 2:0 machte. Kurz darauf erhöhte Florian Wondratschek auf 3:0 und über die schönste Passstafette über vier Stationen verwandelte Christian Enderle zum 4:0. Der Ehrentreffer der Gäste änderte nichts mehr an dem 4:1-Sieg des VfB, der sich damit auch eine sehr gute Grundlage für die nächsten Spiele erkämpft hatte. Und wieder gab es einen Grund mehr, stolz sein zu können.
im Bild von links nach rechts
Hintere Reihe:Levi Gläsle, Florian Wondratschek (3), Andreas Höschele, Fabian Gurrath (1), Christian Schneefuß, Maximilian Kinzler (1)
Vordere Reihe: Christian Enderle (1), Christopher Tietze, Tom Reinmüller, Markus Hager (1), David Kaps