Stuttgart international - Punktgewinn in Straßburg
Die Herren II hatten zum Saisonstart die Ehre, zum internationalen Ligaspiel nach Straßburg zu fahren. Der Kader war nur sehr dünn besetzt, sodass man sich mit zwölf Herren auf ein richtiges Kampfspiel einstellen musste. In der 3. Verbandsliga ist es wieder erlaubt, Damenspielerinnen einzusetzen, was die französische Gastgeber auch an diesem stark bewölktem Herbsttag taten. Weil es nachts geregnet hatte, war der Ball deutlich flinker als üblich unterwegs - der mit Quarzsand gefüllte Platz ist sonst bei trockenen Verhältnissen Ballstopper. Im ersten Viertel gab es noch ein leichtes Abtasten der Gegner. Der im defensiven 4-4-2 agierende VfB hatte nach 7. Minuten den ersten gefährlichen Abschluss über Nobbe Wünsch. Die Elsäßer hatten etwas mehr Ballbesitz, da sie von hinten langsam aufbauten und versuchten über Schlenzer Spieler zu überspielen oder Druck über die Außenverteidiger auszuüben. Ein paar Konter begannen die Straßburger zu laufen, außer einen gefährlichen, aber verstoppten Ball in den Schusskreis sprang nichts heraus. Die Angriffsbemühungen waren jedoch von beiden Teams nicht zwingend und das Fehlerniveau lag auch bei den Schwaben noch über dem Normalniveau. Im zweiten Viertel war der VfB immer noch zu abwartend und der Straßburger Hockeyclub kam häufiger in die Hälfte der Gäste, ohne jedoch wirklich gefährlich zu sein. Finn Moll und Moritz Streule wussten dafür den neu entstandenen Raum zu nutzen und so bekamen sie über einen Steckpass die größte Torchance über einen Konter, bei dem der VfB am Ende zu wenig Stürmer im Kreis hatte. Danach gab es noch drei kleinere Abschlüsse von den Stuttgarter, die aber nur das Außenetz fanden. Kurz vor der Halbzeit, bei dem noch 13 sec auf der Uhr waren, verdattelte der VfB einen Ball und plötzlich tauchten zwei Spieler im Kreis auf. Ein tolles Kombinationsspiel mit der aufgerückten rechten Mittelfeldspielerin sorgte dann in letzter Sekunde für das 0:1 aus Stuttgarter Sicht, was bitter und unnötig war.
In der 2. Hälfte wurde es ein noch viel stärker umkämpftes Spiel, bei dem sich gleich mal Zweikampfhärte und die beiden Schiedsrichterinnen (Jana Burcyk von uns) hatten viel zu tun. Auch wenn die Elsässer in der 33. und 36. gute Konter und zwei Ecken gegen Lukas Rottenburger liegen ließen, bäumten sich die zwölf Stuttgarter gegen eine drohende Niederlage auf. Es gab gerade gegen Ende des dritten Viertels wieder mannighafte Situationen, in denen kurze Ecken für den VfB gepfiffen wurden. Es war ein großes Gestochere und der J.S.K.-Torhüter hatte auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Stuttgarter den Ball nicht über die Linie brachten und einmal klärte der erfahrene Innenverteidiger spektakulär vor der Linie. Zudem brauchte jeder Abschlag sehr viel Zeit, und die Uhr tickte gegen den VfB. Sebastian Heck rückte als Außenverteidiger letztlich auch mit nach vorne auf und dann kam es wieder zu einem Fuß im Straßburger Kreis. Der Ball landete beim glockenfreien Finn Moll, und er schlug den Vorteil ins Tor, jedoch wurde nach einem Pfiff beim Schuss auf kurze Ecke entschieden, was kontrovers diskutiert wurde. Etwas Ungenauigkeit war ausschlaggebend, dass der VfB die Eckenablage nicht verwandelte und musste auf das letzte Viertel hoffen. Und auch in diesem erackerten sich die Württemberger so viele Ecken und standen teilweise im 4-2-4, weil alle aufgerückt waren. Das Tor schien wie vernagelt und die hart erarbeiteten kurzen Ecken fanden nicht ihren Weg ins Tor. Der VfB hätte längst einen Treffer verdient gehabt, schaffte es allerdings nicht, den Abschluss bei 8 Minuten Powerplay ins Tor zu setzen. Erst wenige Minuten vor Ende gab es ein lautstark hörbares Schlägerschlagen knapp vor der Viertellinie. Zwei VfB Spieler zogen auf die linke Seite und banden 4 Verteidiger. Finn Moll schaltete schnell und zog den Ball rechts vorbei auf den freien Lauri Reinmüller. Das 16-jährige VfB-Talent stoppte den Ball gekonnt und stocherte den Ball ins kurze Eck zum hochverdienten 1:1, dass die Stuttgarter riesig feierten. Die letzten Angriffsaktionen gehörten noch den Gästen, dann war Feierabend.
Für den VfB Stuttgart spielten:
Lukas Rottenburger (TW), Sebastian Heck, Steven Krietsch, Adrian Zürn, Florian Wondratschek, David Kaps, Lauri Reinmüller (1), Moritz Streule, Finn Moll, Tobias Placht, Nobbe Wünsch, Christian Schneefuß