Doppelerfolg für VfB-Männer

Stuttgarter Hockeyspielerinnen holen ersten Zähler in der Oberliga-Saison. Herren übernehmen Tabellenspitze.

Auf einen erfolgreichen Doppelspieltag in der Oberliga blicken die Männer des VfB Stuttgart zurück, gewannen sie doch beide Spiele. Beim Karlsruher TV erwartete der VfB ein umkämpftes Spiel und wollte unbedingt den nächsten Dreier einfahren. Den Start hatte der VfB sich anders vorgestellt. Mit der ersten Kreisszene erzielte der KTV gegen zu passive Stuttgarter das 1:0. In der Folge kam der VfB besser ins Spiel. Karlsruhe stand gut in Raumdeckung und spekulierte auf Konter. Der VfB versuchte lange, schnelle Bälle in die Spitze zu spielen. Noch im ersten Viertel gab es nach einem Fußspiel eines Karlsruhers auf der Li-nie Siebenmeter für den VfB. Dominik Hahn verwandelte halbhoch links zum 1:1. Zu Beginn der zweiten Hälfte bestimmte der VfB das Spiel. Gute Zweikampfführung und Lauf-bereitschaft wurden belohnt. Den Nach-schuss einer Strafecke schlug Jasper Heiland mit voller Wucht zum 2:1 ins Tor. Im letzten Viertel wurde Karlsruhe aktiver. Die VfB-Defensive ließ sich von druckmachenden Karlsruhern nicht zu Fehlern zwingen und suchte zielsicher ihre Stürmer. Nach einem Dribbling holte Barry Danstone eine Strafecke he-raus, die Kilian Briese zur 3:1-Führung ins Tor schlenzte. Karlsruhe gelang nur noch das 2:3. Im Heimspiel gegen den SSV Ulm machten es die Stuttgarter nach 2:0 zur Halbzeit und einem Zwischenstand von 4:1 unnötig spannend. Am Ende konnten sie das Spiel aber verdient mit 4:3 gewinnen und sind mit neun Punkten aus drei Spielen Tabellenführer der Oberliga. Am Samstag, 9. Oktober, 18 Uhr, tritt man beim HC Ludwigsburg an.

Die VfB-Damen holten durch das 1:1 beim HC Heidelberg den ersten Punkt in der Oberliga. Am Sonntag, 10. Oktober, 13 Uhr, empfangen die VfB-Damen die FT 1844 Freiburg.


Cannstatter Zeitung, 09.10.2021
Thomas Reinmüller

Zurück im Liga-Alltag

Die Hockey-Abteilung des VfB Stuttgart ist gut durch die Corona-Krise gekommen. Die Mannschaften kämpfen wieder um Punkte.

Den Schläger in der Hand und auf geht’s zur Punkte- und Torejagd - seit vergangenem Wochenende ist man auch bei den Hockeyspielerinnen und -Spielern des VfB Stuttgart in der Normalität, sprich dem Liga-Alltag zurück. Und hat die Corona-Krise sehr gut und unbeschadet überstanden, wie VfB-Sportwart Andreas Höschele sagt: „Wir hatten keine Massenabwanderungen von Mitgliedern wie so manch anderer Verein, unsere Zahlen sind stabil.“ Konkret: „Wir sind gleichbleibend bei 450 Mitgliedern“, sagt der stellvertretende Abteilungsleiter Thomas Reinmüller.

Und auch das sportliche Rüstzeug für die Punkterunde passt bei den beiden Oberliga- Teams des VfB. Im April wurde das Training - zuerst in Gruppen, wie es die Corona-Verordnung vorschrieb - wieder aufgenommen, seit „rund drei Monaten befinden sich die Mannschaften im normalen Trainingsbetrieb und konnten sich gut auf die Saison vorbereiten“, weiß Höschele. Die Zielsetzungen der Mannschaften sind indes unterschiedlich. Für die Frauen zähle einzig und allein der Klassenerhalt, so der Sportwart. Grund: Die Mannschaft habe vor allem Spielerinnen aus der eigenen Jugend dazubekommen und diese bräuchten noch etwas Zeit, um sich an die Oberliga zu gewöhnen. Konkret heißt das für das Team von Trainer Thomas Wehrle in der acht Mannschaften starken Liga, „einen Klub hinter sich zu lassen, denn nur der Letzte steigt ab“. Nach dem ersten Spieltag sind die VfB-Frauen eben auf dem bedrohlichen letzten Rang anzutreffen - zum Auftakt setzte es eine 0:4-Niederlage beim Lokalrivalen HC Ludwigsburg. Am Sonntag, 3. Oktober, um 9.30 Uhr, haben die Stuttgarterinnen die Möglichkeit, dies beim Gastspiel beim HC Heidelberg wieder geradezurücken. Keine einfache Sache, startete der HC doch mit einem 3:0-Erfolg über den SSV Ulm in die Runde.

Die Männer um Trainer Markus Kaupp gehen indes ambitionierter in die Runde. „Vorne mitspielen, vielleicht sogar ganz vorne, ist das Ziel“, weiß Höschele. Die Liga besteht ebenfalls aus acht Klubs und nur der Meister steigt in die 2. Regionalliga auf. Einige Neuzugänge sowie hoffnungsvolle Akteure aus der eigenen A-Jugend - „mit viel Potenzial“, so Höschele - würden Anlass zu einer hoffnungsvollen Spielzeit geben. Zurück sind zudem auch die beiden kenianischen Gastspieler Willis Okeyo und Barry Danstone, die bereits vor der Corona-Krise für den VfB den Schläger erfolgreich schwangen. Sie nach Stuttgart zu bekommen, war gar nicht so einfach. Bis zuletzt fehlte die Zustimmung der kenianischen Botschaft. Dann wurde die Ausreise doch genehmigt und seit „15. September sind sie wieder in Cannstatt“. Neben des Einsatzes für das Herrenteam, unterstützen die beiden die Jugendtrainer bei ihrer Arbeit, haben „dafür Kost und Logis frei und bekommen noch ein Taschengeld“, so Höschele.

Der Auftakt für die VfB-Männer verlief denn auch vielversprechend. Beim FT 1844 Freiburg gewann das Team mit 2:0. Von Beginn an hatte der VfB die Kontrolle über das Spiel und ging noch im ersten Viertel in Führung: Dominik Hahn erzielte nach Vorarbeit von Jordi Mas und Marvin Graf das 1:0. Im zweiten Viertel kombinierte der VfB nach einem Abschlag schnell nach vorne und nach Vorlage von Dominik Hahn ließ Alessio Gualtieri den Ball zum 2:0-Endstand ins Tor abtropfen. Am Samstag, 2. Oktober, um 18.30 Uhr, tritt das Team beim Karlsruher TV an.

Die Feldsaison geht bis Ende Oktober. Dann ist Winterpause und draußen geht’s im April 2022 weiter. Im November soll dann die Hallenrunde starten. „Ich gehe davon aus, dass sie stattfindet und durchgezogen wird.“

Cannstatter Zeitung, 02.10.2021
Torsten Streib

Hallenrunde fraglich

Bad Cannstatt - Die Freiluft-Saison im Hockey zieht sich über zwei Spielzeiten. Aufgrund des Sportstopps während des ersten Lockdowns im März - zu diesem Zeitpunkt waren erst wenige Partien der Spielzeit 2019/20 absolviert - wurde die vergangene Runde mit der von 2020/21 zusammengefasst, der Spielbetrieb im September wieder aufgenommen. Die Partien - unter anderem der Oberliga-Männer und -Frauen des VfB Stuttgart - "konnten unter den Corona-bedingten Regeln planmäßig absolviert werden", sagt Sportwart Andreas Höschele. Resultat: Die Damen belegen in der acht Mannschaften starken Liga nach sieben Spieltagen den sechsten Rang. Schlechter sieht es bei den Männern aus. Diese sind in der ebenfalls acht Mannschaften starken Liga Schlusslicht - sechs Spieltage stehen noch an. Die Fortführung der Freiluft- Saison ist für April geplant.
Ob indes eine Hallen-Runde gespielt wird, ist fraglich. Bei der Jugend ist diese schon abgesagt, die Mehrheit der Vereine habe sich bereits im Oktober dagegen ausgesprochen. Auch bei den Erwachsenen erfolgte eine Abstimmung, jedoch jede Liga für sich. Aus diesem Grund sei die Hallenrunde für die Oberliga Damen ebenfalls schon im Oktober abgesagt worden, so Höschele. Bei den Herren stellte sich die Situation anders dar, da seien genügend Vereine - mehr als die Hälfte - bereit zum Spielen gewesen. Doch der Teillockdown bremste die Hockeyspieler im November und Dezember aus. Falls im Januar wieder trainiert und gespielt werden dürfe, "soll es im Januar noch mal eine Abstimmung unter den Mannschaften für den Spielbetrieb der Erwachsenen geben", so Höschele.

Cannstatter Zeitung, 03.12.2020
Torsten Streib

Niederlagen für VfB-Oberliga-Teams

Bad Cannstatt - Die Oberliga-Hockeyspieler des VfB Stuttgart kehrten mit einer 0:5-Niederlage vom Spiel in Bietigheim zurück.

Nach der unglücklichen Niederlage eine Woche zuvor gegen Ulm wollten die VfB-Jungs gegen Bietigheim unbedingt drei Punkte ergattern. Die Situation vor der Partie war klar: Mit einem Sieg hätten sich die Stuttgarter Luft auf den Abstiegsplatz verschaffen können. Doch da einige wichtige Stammspieler fehlten, war zu erwarten, dass es keine einfache Partie werden würde. Von Anfang an war es ein offenes Spiel mit leichter Überlegenheit der Gäste aus Stuttgart. Es gelang jedoch nie, wirklich gefährlich in den gegnerischen Schusskreis zu kommen. Bietigheim spielte schlau, wartete auf Ballverluste und ging voll auf schnelle Gegenstöße und Konter, doch auch sie konnten im ersten Viertel kein Tor erzielen. Im zweiten Viertel gaben die Stuttgarter dann das Spiel nach und nach aus der Hand. So erzielte Bietigheim nach einer Strafecke das 1:0. Mit diesem knappen Rückstand ging es in die Pause. Doch anstatt es besser zu machen, passierten den VfB-Jungs Fehler, die man eigentlich so nicht von ihnen kannte. Bietigheim übernahm das Spiel und es gelang in der Folge nicht ein einziger Stuttgarter Torschuss auf das Bietigheimer Gehäuse. So schoss Bietigheim das 2:0. Mit dem 3:0 im letzten Viertel kam die totale Resignation. Verzweifelt, noch einmal alles nach vorne werfend, versuchten die Gäste irgendwie zum Anschlusstor zu kommen. Doch Bietigheim spielte total abgeklärt, konterte den VfB nach allen Regeln der Kunst aus und legte das vierte und fünfte Tor nach. Mit dem 0:5 wurde das Spiel, aus Stuttgarter Sicht vielleicht sogar glücklicherweise, abgepfiffen. Am Sonntag, 13 Uhr, empfangen die VfB-Männer zum letzten Spiel vor der Winterpause die FT Freiburg.

Nicht besser erging es den Frauen des VfB Stuttgart im Oberliga-Heimspiel gegen den dem HC Heidelberg - sie unterlagen mit 1:4.

Cannstatter Zeitung, 02.10.2020
Thomas Reinmüller

Verpatzter Wiedereinstieg

Hockey-Männer des VfB Stuttgart verlieren in Ulm.

Die lange Corona-bedingte Spielpause fand für die Hockey-Abteilung des VfB Stuttgart ein Ende. Die bereits begonnene Feldsaison 2019/20 wurde bis ins Jahr 2021 verlängert. Die VfB-Herren erwischten keinen guten Wiedereinstieg - sie unterlagen beim SSV Ulm mit 1:2. Die Ulmer setzen den VfB von Beginn an unter Druck. Dennoch war es der VfB, der das erste Tor erzielte. Ein Torschuss von Till Sonntag wurde von einem Gegenspieler über den eigenen Torhüter geleitet und Tom Bongers drückte den Ball mühelos über die Torlinie. Die Führung hielt allerdings nicht lange - die Gastgeber nutzen die Unordnung beim Nachschuss einer Ecke zum 1:1. Im dritten Viertel musste der VfB nach einem Freischlag das 1:2 hinnehmen. Das letzte Viertel bot wieder einiges für die Ulmer Zuschauer. Bereits nach wenigen Sekunden im letzten Viertel bemerkte ein Ulmer Abwehrspieler, dass die Gäste mit einem Spieler zu viel auf dem Feld standen. Da unklar war, wer zu viel auf dem Feld stand, musste der VfB- Kapitän die Mannschaftsstrafe verbüßen und somit sah Werner Radtke die erste Grüne Karte des Spiels. Die Ulmer erhöhten danach den Druck. Nach einigen Minuten bekam Jordi Mas wegen Meckern die zweite Grüne Karte und der VfB war erneut in Unterzahl. Kurz darauf bekamen die Ulmer eine Ecke zugesprochen und Robin Rösslein wollte dem Schiedsrichter seine Sicht der Dinge mitteilen. Da er allerdings der zweite VfBler vor dem Schiedsrichter war, wurde ihm die Gelbe Karte gezeigt. Auch die zurückgenommene Ecke änderte nichts an der Schiedsrichterentscheidung. Fünf Minuten vor dem Ende gab es noch eine strittige Situation, in dessen Verlauf ein Ulmer Spieler im Zweikampf mit Fabian Kelch lautstark zu Boden ging. Das Spiel wurde aber erst unterbrochen, als der noch auf dem Boden liegende Spieler im Weg war. Zur Überraschung aller Stuttgarter wurde Fabian Kelch daraufhin die Rote Karte gezeigt. Am Ergebnis änderte das nichts mehr, der VfB unterlag mit 1:2.

Bereits heute (13 Uhr) treten die VfB- Männer beim Bietigheim BHTC. Die VfB- Frauen nehmen morgen (13 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Heidelberger HC wieder die Feldsaison auf.

Cannstatter Zeitung, 26.09.2020
Thomas Reinmüller

Die Saison 2019/20 endet im Sommer 2021

Im Hockey wird wieder um Punkte gekämpft. Oberliga-Männer des VfB Stuttgart starten am Samstag in Ulm.

Der Hockeyverband hat sich schon seit einigen Monaten mit der Punktspielrunde beschäftigt. Klar war, dass es nach den Sommerferien in Coronazeiten weitergehen soll. Doch in welchem Modus war noch abschließend ungeklärt. Der Modus steht mittlerweile fest. Die Feldrunde 2019/20, die im vergangenen September begann und Mitte Oktober in die Winterpause ging, aber dann aufgrund der Corona-Pandemie im April abgebrochen wurde, wird nun bis Ende Oktober fortgeführt. Damit ist die Feldrunde 2019/20 aber noch nicht beendet. Ab April 2021 wird weiter um Punkte gekämpft, beendet ist die Runde aus dem Vorjahr dann Ende Juni 2021. Eine kuriose Sache, denn das bedeutet, dass „es keine Spielzeit 2020/21 geben wird“, sagt Andreas Höschele, der Spoftwart des VfB Stuttgart. Nicht das einzige Kuriosum während der „Corona-Runde“. So sind beispielsweise bei den Herren, die am morgigen Samstag beim SSV Ulm wieder um Punkte kämpfen, mittlerweile fünf Spiele in der Oberliga-Saison 2019/20 absolviert - der VfB rangiert auf Platz drei. Doch eine Tendenz beziehungsweise die Leistungsstärke der insgesamt acht Mannschaften lässt sich anhand der Tabelle schwer einstufen. Grund: Die Wechselfrist zum 1. August hat weiter Bestand, deshalb „kann sein, dass sich in den Klubs einiges verändert hat, auch das Leistungsniveau“. Bei den VfB-Männern, die ihren aktuellen Platz auf jeden Fall verteidigen wollen“, so Höschele, sind vier Jugendspieler zu den Aktiven aufgestiegen. Zum Team 2019/20 gehörten auch die beiden Kenianer Willis Ochieng Okeyo und Danstone Wabwire - letzterer erzielte im bislang letzten Spiel der Saison gegen den Karlsruher TV am 13. Oktober 2019 den 1:0-Siegtreffer. Die beiden kenianischen Nationalspieler sollten auch weiterhin den VfB verstärken, zusätzlich zwei weitere Landsleute mit nach Stuttgart bringen. Doch die Pandemie wusste das zu verhindern. „Sie haben auf der Botschaft in Kenia aufgrund der Probleme rund um Corona keinen Termin bekommen, können deshalb leider nicht nach Stuttgart kommen“, bedauert Höschele.

Die VfB-Frauen, ebenfalls in der Oberliga am Start, gehen am Sonntag, 27. September, zuhause gegen den HC Heidelberg wieder auf Punktejagd. Die Stuttgarterinnen belegen in der acht Teams starken Liga nach sechs Spieltagen Platz sechs - einen Punkt vor dem Schlusslicht SSV Ulm. „Ganz klar, bei den Damen zählt nur der Klassenerhalt.“

Die Herren II sind in der 4. Verbandsliga am Ball. Auftaktgegner ist ebenfalls am 27. September im Heimspiel die TSG Heidelberg. Eine Woche später steht dann das Auswärtsspiel beim J.S.K Strasbourg HC auf dem Spielplan. „Bis zu einer gewissen Klasse darf das grenznahe Team aus Frankreich am deutschen Spielbetrieb teilnehmen“, klärt Andreas Höschele auf. Die Partie wurde jedoch abgesagt, ein neuer Termin steht noch nicht fest. In dem Team seien zwar keine Coronafälle bekannt, so Höschele, „da aber Frankreich Risikogebiet ist, findet die Begegnung vorerst nicht statt“.

Ein weiteres Kuriosum bringt die Corona-Saison mit sich: Während der Runde konnten sich neue Mannschaften zum Restart anmelden. „Diese haben einen engeren Terminplan, müssen die Begegnungen nachholen.“

Torsten Streib
Cannstatter Zeitung, 17.09.2020

Punktrunden-Start nach den Sommerferien

Der Spielmodus im Hockey steht indes noch nicht fest. Gute Trainingsbeteiligung bei den Teams des VfB Stuttgart.

Bad Cannstatt - Trainingsverbot in der Hochphase der Corona-Pandemie hatte anscheinend auch seine Vorteile – zumindest bei den Hockeyspielern und -spielerinnen des VfB Stuttgart. Als die Rückkehr auf den Platz beziehungsweise zu den Übungseinheiten wieder genehmigt wurde, „war die Begeisterung und die Trainingsbeteiligung höher als vor der Pandemie“, sagt VfB-Sportwart Andreas Höschele. Und dies, obwohl ja zu Beginn nur eingeschränkte Übungseinheiten ohne Körperkontakt erlaubt waren. Dennoch, alle seien wohl froh gewesen, sich wieder treffen und bewegen zu können, so Höschele. Zudem habe man die Möglichkeit gehabt, in Kleingruppen taktische Dinge einzuüben und die Kondition auf Vordermann zu bringen. „Besonders die taktischen Dinge kommen im normalen Trainingsalltag ab und an zu kurz.“ Besagter normaler Trainingsalltag ist seit dem 1. Juli wieder möglich – Übungseinheiten mit körperbetontem Spielen erlaubt. „Zum Glück, das ist natürlich motivierender.“ Dementsprechend zeichnet sich auch ein Punktspielbetrieb ab. Der Verband berate derzeit, wolle voraussichtlich nach den Sommerferien im September starten. Nach welchem Modus der Spielbetrieb stattfinde, sei indes noch offen. Denn ein Teil der Feld-Saison 2019/20 wurde bereits im vergangenen September und Oktober gespielt – jeweils in der acht Teams umfassenden Oberliga haben die VfB-Männer (Platz 3) fünf, die -Frauen (Platz 6) sechs Spiele absolviert. Für gewöhnlich wird die Runde im April dann fortgesetzt, was Corona zu verhindern wusste. Ob weitergespielt, die Saison neu gestartet und Punkte aus der Vorsaisonmitgenommen werden oder die Runde 2019/20 überhaupt nicht gewertet werde, stehe noch nicht fest, müsse der Verband noch abschließend klären, so Höschele. Zugelassen sind nach den aktuellen Corona-Verordnungen 500 Zuschauer und „wir müssen natürlich die Abstands- und Hygieneregeln weiterhin einhalten“. Das stelle wohl kein Problem dar, nur in den Umkleideräumen beziehungsweise beim Duschen müssten die Mannschaften mehr Zeit mitbringen. „Die Räumlichkeiten sind beengt. Es kann sein, dass nur wenige Personen gleichzeitig duschen können.“

Der Vergleich mit gegnerischen Mannschaften steht für die VfB-Männer bereits am nächsten Wochenende an. Sie spielen beim sogenannten Württemberg Coronapokal 2020, der bereits am heutigen Samstag beginnt. An dem „Pokalwettbewerb“ nehmen 12 der besten 14 Herrenteams von der 1. Verbandsliga bis zur Bundesliga aus der Region Württemberg teil. In sechs Runden wird der Sieger auf dem Endrundenturnier am 25. Juli in Ludwigsburg ermittelt. Am Samstag, 18. Juli (15.15 Uhr), steigt der VfB mit der Partie gegen den Lokalrivalen HTC Stuttgarter Kickers II ins Pokalgeschehen ein.

Auch beim Nachwuchs zeichnet sich der Saisonstart nach den Sommerferien ab. „Bei der Jugend ist eine verkürzte Runde bis in den November hinein geplant“, so Höschele.

Cannstatter Zeitung, 11.07.2020
Torsten Streib

Kein Sport, kein Job - aber jede Menge Zuversicht

Serie: Sportlerin der Warteschleife

Kein Sport, kein Job - aber jede Menge Zuversicht
Hockeyspielerin Jana Burczyk vom VfB Stuttgart lässt sich nicht unterkriegen - Auch das Studium ruht wohl

Hockeyspielerinnen und -Spieler dürfen keine Weicheier sein - blaue Flecken gehören zum sportlichen Alltag. „Der Körper freut sich, aktuell ohne Blessuren auszukommen“, sagt Jana Burczyk. Doch zugegeben, rein seelisch gesehen, würde sie sich über „blau-grüne Hautverfärbungen“ durchaus freuen. „Dann könnte ich nämlich meine bis zu 25 Mitspielerinnen sehen, wir würden Hockey spielen und Spaß haben“, sagt die Torhüterin des Oberligisten VfB Stuttgart. Das fehle ihr derzeit schon gewaltig. Immerhin, donnerstags trifft sich auch weiterhin die Mannschaft - virtuell via der beliebten App Zoom. „Dann erzählen wir von unserem Alltag, tauschen Neuigkeiten und Veränderungen aus.“ Die 25-Jährige lacht: „Ehrlich gesagt, die Gespräche wiederholen sich, aber dennoch tut es gut, mit den Mädels in Kontakt zu sein.“ Sportlich werde es in dem wöchentlichen Chat aber auch - die Trainer Thomas Wehrle und Stefan Cinello geben einen taktischen Input. Neuland für Burczyk und ihre Mitstreiterinnen, dies nur in der Theorie zu erleben. „Ansonsten versuchen wir, die Anweisungen auf dem Platz umzusetzen.“ Bislang mit mäßigem Erfolg - die VfB- Frauen stehen in der Saison 2019/2020 - die Ende Oktober in die Winterpause ging und eigentlich am 26. April weitergeführt werden sollte - auf Platz sechs von acht Teams. „Eigentlich wollten wir jetzt durchstarten und das Feld von hinten auf- rollen. Das Coronavirus hat uns ausgebremst“, schmunzelt Burczyk.

Jana Burczyk

Ausgebremst ist das richtige Stichwort. Das Virus hat vieles im Leben von Jana Burczyk verändert. Die Torhüterin, die ursprünglich aus Berlin stammt, ab 2017 ein Praxisjahr in Stuttgart absolvierte, dabei neue Freunde kennenlernte, sich verliebte, zum VfB kam und in der Landeshauptstadt hängengeblieben ist, ist mittlerweile ihren Job los. Sie war für eine Personalvermittlung tätig. „Ich habe gekellnert und wurde zur Oberkellnerin ausgebildet, um beispielsweise Hochzeiten leiten und koordinieren zu können.“ Rund 20 Stunden war sie pro Woche im Einsatz, hat damit ihr Studium finanziert. Doch in der Krise hat die Firma Insolvenz angemeldet, für Burczyk ist somit eine große Einnahmequelle weggebrochen. Doch Trübsal zu blasen, passt nicht zu der Frohnatur, die in Heslach wohnt. In ihrer Stimme schwingt Zuversicht mit, zumal sie auch noch als Freie Redakteurin für eine Firma in Dortmund tätig ist, bislang bis zu vier Stunden arbeitete, aber dies nun aufstocken könne. „Außerdem habe ich liebe Eltern, die mich in dieser Phase unterstützen.“ Zudem sei sie wieder aktiv auf Jobsuche. „Ich denke immer positiv. Irgendwie geht es schon weiter.“ Mit dem Fernstudium im Fach Wissenschaftsjournalismus an der TU- Dortmund in diesem Sommersemester wohl nicht. Sie ist im zweiten Mastersemester, wollte eigentlich im Herbst mit ihrer Abschlussarbeit beginnen. Das fällt wohl flach. „Für alle Kurse, auf die ich mich im Sommersemester angemeldet habe, bekam ich noch keine Rückmeldung. Ich gehe davon aus, dass nichts geht.“ Etwas geht wenigstens in sportlicher Hinsicht. Zwar nicht mit dem Schläger in der Hand, aber den Laufschuhen an den Füßen. Mit einer Mitspielerin ist sie regelmäßig unterwegs, läuft nicht nur gleichmäßig, sondern macht auch Tempowechsel und Kräftigungsübungen. „Wir versuchen, einigermaßen sporartspezifisch zu trainieren.“ Wann sie jedoch ihre Sportart wieder ausüben kann, bleibt abzuwarten. Der Hockeyverband Baden-Württemberg hat die Punktspiele bis zum Wochenende 9./10. Mai ausgesetzt. Schwer vorstellbar, dass es dann wieder weitergehen soll.

Cannstatter Zeitung, 18.04.2020
Torsten Streib